Rundum glückliche Jubiläumsgesichter
Wenn man ein Fest plant, hat man im Vorfeld gewisse Vorstellungen, wie es herauskommen könnte oder, idealerweise, sollte. Schönes Wetter gehört bestimmt dazu, eine gute Stimmung, die eine oder andere Überraschung, leckeres Essen, kurz: ein Tag, der in Erinnerung bleiben wird.
Genau so war es mit der 10. Austragung des Mizuno-Städtlilaufs. Der Wettergott hat sich den Anlass längst in seine Wetteragenda eingetragen und war auch in diesem Jahr wieder für wunderbare Bedingungen besorgt. Vor allem für die längeren Distanzen erwiesen sich die hohen Temperaturen von über 30 Grad zwar als echte Herausforderung. Der unmittelbaren Vorbereitung sowie der Verpflegung während des Rennens kam so eine umso grössere Bedeutung zu. Für den zweiten Teil des Anlasses bot der laue Sommerabend hingegen die allerbesten Voraussetzungen. Viele Läuferinnen und Läufer liessen den Tag im oder ums Salzhaus ausklingen und genossen, verwöhnt von der Küchen-Crew, das einmalige Ambiente im Aarestädtchen.
Einmal mehr war der Städtlilauf auch stimmungsmässig ein Erfolg. Im Start-/Zielbereich führte Speaker Konrad von Allmen geschickt und kompetent durch den Vorabend, dazu liessen die Fassanovas die Teilnehmenden auf ihrer Musikwelle durchs Ziel schweben. Die vielen Zuschauer:innen entlang der Strecke liessen sich von der akustischen Unterstützung anstecken und trugen dazu bei, das Rennen auch 2025 wieder zum Erlebnis zu machen.
Für eine Überraschung bei der 10. Austragung war beispielsweise Martina Strähl besorgt. Die 38-Jährige aus dem Wasseramt trug sich erst im Verlauf der Rennwoche in der Startliste ein und feierte ausgerechnet beim Jubiläum ihre Premiere – und das erst noch mit neuem Streckenrekord. «Früher hätte ich dieses Rennen nicht gewonnen», meinte sie nach harten 10 Kilometern im Ziel. «Heute hingegen konnte ich dranbleiben und am Ende noch zusetzen», obwohl sie praktisch das ganze Rennen über hinten gelegen hatte. Seit ihrem Rücktritt vom Spitzensport im letzten Jahr könne sie wieder Rennen ohne Druck laufen: «Ich laufe so lange weiter, wie ich mich fit fühle und vor allem Spass habe am Rennen.»
Weniger Spass hatte Lisa Huwatscheck. Die 34-Jährige, immerhin achtschnellste deutsche Marathonläuferin mit einer Bestzeit von 2:33 Stunden, wurde ihrer Favoritenrolle zwar praktisch über die gesamte Renndistanz gerecht und führte sowohl nach dem Start als auch bei Rennhälfte. Mit dem Sieg hingegen wurde es nichts. «Es war irgendwie nicht so mein Tag heute», so Huwatscheck zu ihrem – verletzungsbedingt – erst zweiten Strassenrennen in diesem Jahr. Trotz eines Einbruchs nach km 6 blickt sie den folgenden Einsätzen positiv entgegen. Berlin ist ihr nächstes grosses Ziel, «da möchte ich den Marathon unter 2:30 absolvieren.»
Keine Überraschung gab es auf der Langstrecke der Männer. Vielmehr schrieben «alte Bekannte» die Geschichte beim Jubiläum, allen voran Martin Zürcher. Bereits bei der Premiere 2015 hatte der mittlerweile 43-Jährige als Dritter auf dem Podest gestanden, 2021 das Rennen gar gewonnen. In diesem Jahr nun doppelte Zürcher nach. «Ich bin froh, dass ich so nach 2 bis 3 Kilometern weggekommen bin», so der Emmentaler, «musste mich dann aber gegen Rennende doch noch beeilen.» Und zwar deshalb, weil Cédric Lehmann nie aufgab und trotz eines lästigen Hustens das Rennen bis ganz zum Schluss spannend machte. 8 Sekunden trennten die beiden im Ziel, die Komplimente wurden hingegen in beide Richtungen verteilt. «Chapeau an <Züri>, es ist nicht einfach, wenn man in der Rolle des Gejagten ist und von hinten einer immer näherkommt», sagte etwa Lehmann. Doch auch Zürcher konnte seine formidable Leistung richtig einschätzen: «Ich kenne Cédric natürlich sehr gut. Wäre er topfit angetreten, dann hätte er wohl das Rennen gewonnen.» Wie zum Beispiel im Vorjahr, als er unter anderem Mekonen Tefera hinter sich gelassen hatte.
Es gab also all die Zutaten für einen Tag, der in Erinnerung bleiben wird, und noch mehr. Einen neuen Teilnehmerrekord zum Beispiel. 919 Läuferinnen und Läufer hatten sich bis Rennbeginn für die Jubiläums-Ausgabe eingeschrieben, so viele wie nie zuvor. Darunter auch wiederum ganz viele Kinder und Jugendliche, welche den Renntag ab 17 Uhr mit ihren Einsätzen über die Kurzdistanzen so richtig lancierten. Vielen Dank euch allen, ihr habt dazu beigetragen, dass der 10. Mizuno-Städtlilauf ein richtiges Lauffest geworden ist!